meine malerei

Am Anfang steht das Chaos auf meinem Arbeitstisch: zwischen papierenen Häufchen aus Schnipseln, alten Fotos und Postkarten, Tapetenresten, Oblaten und Ausschneidebögen liegen 10 x 10 bis 20 x 20 cm messende Holzquadrate bereit, die mindestens zu fünft gleichzeitig bearbeitet werden. Da mich Kindheitsthemen und -verläufe im Allgemeinen interessieren, rücke ich stets einen Moment aus diesem Lebensabschnitt in den Mittelpunkt, eine biografische Vignette, die dem Koordinatensystem einer unbekannten Existenz entnommen ist. Eine einfache Handlung, wie das Rollschuhfahren, eine Strickarbeit, das Schreiben, das Tragen einer Milchkanne rückverweist in lyrischer Verdichtung auf Übergeordnetes. Insofern stellt das einzelne Bild innerhalb seiner Maßbegrenzung eine in sich geschlossene Welt en miniature vor und steht gleichzeitig pars pro toto für eine empfundene Größe, die sich dem Betrachter (der Betrachterin) eröffnet, sobald er/sie sich zuwendet und sich vorneigt, als wolle er/sie durch ein Guckloch sehen. Und im Schauen nach außen blickt sie im besten Falle nach innen. Der Fries als Form der Hängung ist im Munch´schen Sinne einem Thema unterstellt, hier der Kindheit und beginnenden Jugend, die den Anfang des Lebens markiert mit all seinen fundamentalen Erfahrungen, Geschehnissen, Freiheiten, Geheimnissen, Begrenzungen, Schrecknissen, Bindungen und Werdeprozessen, die unsere Biografie zugleich individuell wie kollektiv prägen. Der Fries gibt hier nur scheinbar eine Lesart und eine Bilderfolge vor, vielmehr weist er auf den narrativen Charakter der einzelnen Tafeln hin und betont die Gleichzeitigkeit und (die künstlerisch in Form- und Farbüberlagerungen formulierte) Vielschichtigkeit menschlicher Erlebnisebenen, die sich synchron im konkreten wie im abstrakten Raum vollziehen.


fotografie

Jeder kann knipsen. Aber nicht jeder kann beobachten. Photographieren ist nur insofern Kunst als sich seiner die Kunst des Beobachtens bedient. Beobachten ist ein elementar dichterischer Vorgang. Auch die Wirklichkeit muss geformt werden, will man sie zum Sprechen bringen.

Friedrich Dürrenmatt

 

Durch die Linse schaue ich mit dem Blick einer Malerin. Mich interessieren die Farb- und Formstrukturen des kleinen Ausschnitts, die Schönheit des Unscheinbaren, in dem man manchmal, wenn man sich hinneigt, fast märchenhafte Landschaften entdeckt. Mich reizen Verrätselungen und Gucklochüberraschungen, die Ästhetik des Vergehens und die Wesenhaftigkeit der Dinge.


kinderbücher

Der Heuschreck mit den roten Locken

Der kleine Herr Heuschreck muss eines Morgens entsetzt feststellen, dass seinem kahlen Haupt über Nacht rote Locken entwachsen sind, die sich auch mithilfe der liebevollen Enthaarungsversuche seiner Frau partout nicht entfernen lassen wollen. Der Spott seiner Nachbarn setzt ihm sehr zu, er wird immer deprimierter, bis es fast zu einer Katastrophe kommt...Aber am Ende wird doch alles gut und besser!

 

Schnurzpiep

Schnurzpiep ist ein ausgesprochen frecher, schmutziger kleiner Mäuserich, der mit seinen Streichen die ganze Nachbarschaft im Wald, besonders aber den Dosensammler, die Leseratte und den Rosinentrockner gegen sich aufbringt. Dem Schnurzpiep jedoch ist alles schnurzpiepegal, bis er eines Tages in ein dunkles Erdloch stürzt und dem klugen Maulwurfmädchen Pauline begegnet, das ihn liebevoll durchschaut...

 Diese warmherzige Verwandlungsgeschichte thematisiert "auffälliges" Verhalten und mögliche Ursachen, erzählt in luftigen Reimen von der tief menschlichen (und mäuslichen) Sehnsucht nach Liebe und Angenommensein - und von wahrer Freundschaft.

 

Otter Erich aus Fischerhude 

Dieses Buch erzählt die Geschichte des kleinen Otterjungen Erich, der - nach Ansicht seiner besorgten Mutter - "nicht sonderlich gelehrig". Nur sein Vater, ein warmherziger Ottermann mit "Optimistenbart" glaubt, dass da ein großes Licht in seinem Söhnchen schläft. Während seine Schwester Tilde eine talentierte Überfliegerin ist, eröffnet Lehrer Hecht den Ottereltern eines Abends, dass Erich in keinem Fach so recht glänzen kann. Nur die Mädchen sind ganz begeistert von seinen Ideen und phantasievollen Blumenkränzchen. Er darf sogar die Friedhofsmauer schmücken, als der Pastor Franzel ein großes Dorffest initiiert.

Einres Morgens entdeckt Erich zufällig ein Plakat, das zu einem Malwettbewerb aufruft...

 


Copyright@Anja Josefine Schanz